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Siegelrinkarzinom - Gast - 13.07.2011

hallo.
wie soll man damit umgehen,dass man weiss,dass man bald sterben muss?letztes jahr wurden mir der magen,die milz,die gallenblase und teile des darms entfernt.prognose:schlecht,ganz schlecht.
nach dem krankenhaus war ich schwerst depressiv erst b.meinem freund,der versucht hat mich zum essen,was ist das,zu animieren,und dann w.ich b.meiner mutter,die mich dann nach 4 tagen ins akh altona gebracht hat,wo ich künstlich ernährt wurde.ich hatte mittlerweile 20 kg abgenommen.nach d.akh altona wurde ich in die psychatrie nach harburg geschickt.furchtbar,so furchtbar.ich lag allein auf m.zimmer und hab nur geweint,und ans sterben gedacht,und jeden tag gefleht,mein herz möge doch stehen bleiben.ich bin dort wieder weg.war dann wieder zu hause,meistens allein,der pflegedienst kam abends und hängte mir diese scheiss künstl.nahrung an.morgens kamen die zum abstöpseln.ich war die ganze zeit völlig betäubt,versuchte irgendwie,irgendwas zu essen,ging aber so gut wie gar nicht.nachts und morgens furchtbares brennen in der speiseröhre,verbunden mit heftigen würgeattacken,fast jede nacht.
ich lag meist nur im bett,hab geweint,und konnte diesen ganzen horror einfach nicht fassen.ich war v.der krankheit eine attraktive,extrovertierte,lustige,laute,temperamentvolle frau,doch davon war nichts mehr übrig.ich wog nur noch 45 kg.war leichenblass,und zu nichts mehr in der lage ausser zu weinen,und dem wunsch nach einem schnellen ende.
ich musste dann noch zig mal ins krankenhaus,wegen sehr hohem fieber,den abend starb dann auch noch mein geliebter hund nach 14 jahren,der die ganze zeit mein leiden mitkompensiert hat,nun war ich auch noch ohne meinen besten freund.
mein freund versuchte so gut es ging sich zu kümmern,was ihm nicht gelang,er kam mit d.depressionen nicht zurecht,und damit,dass ich ihm immer wieder nur erzählen konnte,wie ich gewürgt habe,dass irgendein brennender,stinkender schleim aus m.darm hochkam,und wie ich damit zurechtkommen soll,mit dem ganzen horror,ohne hoffnung,ohne aussicht auf besserung.
irgendwann bin ich zu meiner mutter gezogen,weil ich zu hause nicht mehr allein sein konnte.ich habe alles verloren seit der erkrankung.mein hund war tod,ich starb jeden tag ein bischen mehr,meine komplette welt hatte sich aufgehört zu drehen.konnte nicht mehr arbeiten,war hilflos und schwach,ein schatten meiner selbst.weihnachten letztes jahr ging es mir dann plötzlich besser,ich fuhr mit zu m.freund,wo ich eine zeitlang blieb,es ging einigermassen.ich war auch fast jeden tag im stall b.meinem pferd,trotz d.depressionen,m.ganzen freunde waren ja dort,ich fing wieder an zu reiten,konnte sogar die box ausmisten,mir ging es besser,auch m.dem essen klappte es etwas besser.dann,im januar diesen jahres merkte ich,das ich,wenn ich was gegessen hab,danach mir immer sofort komisch wurde,frühdumping nennt man das,und ich musste spucken,und es kam ganz viel schleim hoch,das war alles komisch.ich hatte termine b.onkologen,ct und so,und er meinte dann i.februar,die krankeint ist wieder da:bauchfellkrebs.
das todesurteil!!!!!!
ich konnte es nicht fassen,ich war psychisch auf d.weg der besserung,hatte mir einen kleinen welpen geholt,wollte irgendwie wieder ins leben zurück,und nun das.tja,also wieder krankenhaus,wieder untersuchungen,wieder tränen,depression zurück,essen wurde immer schlimmer,hatte zudem auch noch bauchwasser,was ja ein ganz schlechtes zeichen ist,entwickelt.dann marienkrankenhaus in d.onkologie,die hölle ist dagegen ein spaziergang.dort bekam ich m.erste chemo,war eine woche dort,und bin jeden tag durchgedreht.habe überall gelesen,dass diese chemo nichts bringt,und der krebs immer wieder kommt,es würde wenn überhaupt nur eine hipec op was nützen.ich war mittlerweile 8 mal im krankenhaus,portinfektion kam auch noch dazu,port raus,paar wochen später auf d.anderen seite wieder rein.ich hatte die schnauze voll.ich wollte nach holland z.meiner besten freundin,weil es dort sterbehilfe gab,aber das geht nicht so einfach,ich müsste dort patientin sein.
jetzt wohne ich b.einem freund,weil ich allein zu hause nicht sein kann,hab es zwischendurch immer wieder versucht,aber es geht nicht.mein leben,welches leben,besteht aus weinen,weinen,weinen.lesen,mit dem hund rausgehen,der jetzt wieder b.mir ist,vorher als ich so schwach war,hatten freunde ihn in pflege,jedenfalls gibt er mir irgendwas,freude empfinde ich schon lange nicht mehr,kann nicht mehr lachen,bin erstarrt,liege in der embryohaltung auf der couch,kucke stumpfsinnig fern und raffe mich dann auf,um mit d.hund zu gehen,der soll nicht leiden,unter seinem kranken frauchen.nichts macht mir m.freude,das leben draussen ist nicht m.mein leben.ich hasse d.sommer,die fröhlichen leute,das vogelgewzitscher,ich möchte einfach nicht m.leben,ich habe angst vor dem siechtum,wann fängt das an,wann wird man zum pflegefall,macht sich ein,muss wieder künstl.ernährt werden,gewaschen werden,bekommt starke schmerzmittel,wie lange kann eine gequälte seele das noch aushalten,dieses warten auf d.tod????
ich bin erst 51 und m.leben ist vorbei,ich habe keine angst vor dem tod,aber der weg dorthin,das vegetieren und siechen,davor habe ich schreckliche angst.

regina


RE: Siegelrinkarzinom - pietzklo - 13.07.2011

Hallo Regina,
ich habe gerade deinen Eintrag gelesen und bin ziemlich sprachlos. Ich habe "nur" Magenkrebs, mir geht es soweit ganz gut und trotzdem mache ich mir auch oft genug Gedanken, was wäre wenn... Ich habe noch kleinere Kinder, die ihre Mama brauchen usw. Was du aber durchmachen musstest und gerade wieder musst ist wirklich ganz schön viel. Ich kann es verstehen, dass einem die Lust auf alles und jeden vergehen kann. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du nicht leiden musst und du Sachen findest, die dein Leben wieder lebenswerter machen.

Fühl dich gedrückt


RE: Siegelrinkarzinom - Ulrike71 - 13.07.2011

Hallo Regina,

wäre gut wenn Du dich registieren würdest, dann könntest du alle Bereiche im Forum lesen!

Vor allem gibt es Mitglieder die auch Bauchfellkrebs haben und doch leben!

Es gibt viele Möglichkeiten die Krankheit zu einzudämmen! Aber man muß wollen? Warst Du schon auf Reha? Es gibt bestimmte OP´s und Theapien mit Chemospülungen die in größeren Krebszentren durchgeführt werden?

Suche deren Hilfe, vielleicht kann man auch dir helfen zumindest für eine bestimmte Zeit?


RE: Siegelrinkarzinom - Gast - 13.07.2011

pietzklo schrieb:Hallo Regina,
ich habe gerade deinen Eintrag gelesen und bin ziemlich sprachlos. Ich habe "nur" Magenkrebs, mir geht es soweit ganz gut und trotzdem mache ich mir auch oft genug Gedanken, was wäre wenn... Ich habe noch kleinere Kinder, die ihre Mama brauchen usw. Was du aber durchmachen musstest und gerade wieder musst ist wirklich ganz schön viel. Ich kann es verstehen, dass einem die Lust auf alles und jeden vergehen kann. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du nicht leiden musst und du Sachen findest, die dein Leben wieder lebenswerter machen.

Fühl dich gedrückt



RE: Siegelrinkarzinom - Gast - 13.07.2011

hallo.
danke für d.netten antworten,ich wollte eigentlich direkt antworten,habe aber irgendwas verkehrt gemacht,leider kann man nicht direkt auf die einzelnen nachrichten antworten,oder?bin zu blöde,viell.habe ich ja auch schon einen gehirntumor...
leider bin ich jeglicher freude beraubt,ich bin gar nicht mehr in der lage irgendetwas zu empfinden,nur hoffnungslosigkeit,verzweiflung und todesängste,jeden tag,jede sekunde.wenn man weiss,dass man jeden tag dem tod ein stück näher kommt,dann ist doch alles was man macht,völlig unnütz,überflüssig.ich renn draussen rum,und denke,das ist nicht mehr deine welt,die menschen um dich rum sind gesund und fröhlich,du bist eine skelletierte,wandelnde tote,so glotzen sie dich auch alle an,angeekelt,mitleidig...
ich weiss,das es eine op gibt,in würzburg bei dr.müller.hipec genannt,aber die dauert ca.15 stunden,und danach ist erst einmal wieder wochenlang krankenhaus,und quälen angesagt,intensivstation,schläuche hier und da,schmerzen,schwäche,das,was ich alles schon durch habe.lag 3 tage im künstlichen koma,weil die mich notoperieren mussten,wegen nachblutungen.ich war so oft im krankenhaus,und das jetzt noch mal durchmachen,wo nicht mal sicher ist,dass es wirklich was nützt.es gibt einige im krebsforum,die diese op haben machen lassen,und hatten danch wieder rezidive.siegelringkarzinom und peritonealkarzinose sind einfach ein todesurteil.wenn ich wüsste,nächsten monat bist du tot,ok,damit könnte ich umgehen,aber dieses warten,dieses quälen jeden tag,ohne freude,völlig erstarrt,darauf warten,dass irgendwann das siechen losgeht.ich war so agil,so voller energie,jetzt schleich ich wie ein zombie durch die gegend.ich kann mich nicht mehr ankucken,seh so schrecklich aus,gar nicht mehr wie eine frau.so dürre,ohne haare,ohne irgendwelche formen.ich könnte den ganzen tag nur schreien und weinen,es ist sommer,ich würde soviele andere dinge tun,nichts davon kann ich tun,nichts.mein scheiss leben ist reduziert auf lesen,tv,mit dem hund raus gehen,und versuchen irgendwas zu essen.kein hunger,kein appetiet,alles schmeckt fade und langweilig.nichts kann ich mit genuss essen.das einzige,was schmeckt ist kuchen,der schmeckt auch nach kuchen,und den mag ich.alles andere ist mir egal,könnte auch hundefutter essen.
ich weiss,dass sich das hier alles sehr radikal,und destruktiv anhört,aber ich empfinde so,wie soll man denn empfinden,wenn weiss,das man sterben muss,das einen die eigenen eltern und die schwester überleben,dass man nicht sieht,wie der hund groß wird,dass man nie wieder sein pferd reiten kann,ein kumpel den man groß gezogen hat,den man liebt,den man schon 16 jahre besitzt,und der jetzt von anderen versorgt wird.weil mir die kraft dafür fehlt und meine seele streikt,es nur noch mehr weh tut,da hin zu fahren und die normalität zu sehen,zu der man selber nicht mehr gehört.

ganz banale frage:gibt es irgendetwas ausser kreon,dieses mistzeug,was man nehmen könnte,damit die nahrung besser verwertet wird.kann das zeug nicht ab,die kapseln wirken nicht,sagte man mir in der reha,wie auch,ohne magen,also nur das granulat,und das kann man nur in irgendwas flüssiges tun,aber,wenn ich ersteinmal suppe oder joghurt oder so gegessen hab,dann kann ich nicht mehr,und mag stundenlang nichts anderes mehr essen,ausserdem hat man immer diese ätzenden perlen im mund.

danke,hoffe auf antwort.regina


RE: Siegelrinkarzinom - pietzklo - 13.07.2011

Hallo Regina,
willst du nicht wenigstens mal mit der Klinik Kontakt aufnehmen? Vielleicht können sie dir sagen, ob du eine Chance hättest. Wenn sie dir eine Chance geben, vielleicht hast du dann auch wieder einen größeren Lebensmut. Wegen des Kreons kann ich dir nicht helfen. Aber Ulrike hat ja auch schon gefragt, ob du zur Kur warst. Dort können sie dir gute Tipps geben und du wärst aus deinem Alltag raus. Ansonsten gab es bei uns in der Klinik eine Ernährungsberaterin, evtl. gibt es die bei dir auch uns sie oder auch der behandelnde Arzt kann dir Alternativen zu Kreon nennen.

Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen


RE: Siegelrinkarzinom - Ulrike71 - 13.07.2011

Liebe Regina,

Zitat:wenn weiss,das man sterben muss

wir alle müssen sterben, irgendwann mal! Keiner kennt die Stunde, Gott sei Dank!

Leider muß ich schon sagen Du gehst in Selbstmitleid unter! Auf Intensiv waren fast alle hier im forum mit dieser OP! Schläuche, Schmerzen, das essen neu lernen, das haben alle hier erlebt! Bei einem war es schlimmer, andere haben es leichter weggesteckt! Auch wir Angehörigen leiden schon enorm!

Viele hier waren noch wesentlich jünger, haben kleine Kinder, andere sind wesentlich älter und für jeden ist es sein persönliches, eigenes Schicksal, für jeden hier ist oder war es schrecklich! Jeder hier hat so seine eigen, persönliche Geschichte! Und jeden hier im Forum bewundere ich, wie sie gegen diese Sch... Krankheit kämpfen!

Aber Du must auch kämpfen! Lass Dir bitte helfen auch von einen Psychologen! Du mußt aus "deinem Loch" raus, kannst Doch nicht das Leben so wegwerfen, ob noch 1 Jahr 3 Jahre oder 10 Jahre und mehr?! Keiner kann dir die Zukunft sagen, ob sich Statistiken erfüllen?

Bitte registriere dich, damit du auch im "geschützen Bereich" schreiben kannst! Dies ist kostenlos und ohne einer Verpflichtung!
Im öffentlichen Bereich als "Gast" mag ich nicht mehr antworrten!


RE: Siegelrinkarzinom - Pieselotte - 14.07.2011

Da stimme ich mit Ulrike71 zu 100% überein.Jeder hat hier seine Geschichte,mehr oder weniger hart.Und alle wollen leben und strengen sich auch an es zu tun.Wozu soll man also so ellenlange Pamphlete,über suhlen im Selbstmitleid lesen?Dafür haben wir hier alle keine Ausbildung,wir können nur praktische Alltagshilfe leisten,aus unseren persönlichen Alltagserfahrungen.
Im Sterben sind wir alle allein,aber so schnell stirbt es sich nicht,wenn man kämpft.Geh also los und lebe!


RE: Siegelrinkarzinom - Berliner - 14.07.2011

Hallo,

da muss ich meinen Vorschreiberinnen zustimmen. Selbstmitleid hilft Dir da bestimmt nicht weiter. Sieh zu das Du aus diesem Tief wieder rauskommst und nehme Psyschologische Hilfe in Anspruch. Wirf Dein Leben nicht einfach so weg! Dazu ist es einfach zu kostbar. Ausserdem solltest Du an Deine Angehörigen denken, für die es sicherlich auch nicht einfach ist.
Es gibt immer einen Weg.

Ich hatte auch ein Siegelringkarzinom und bin dadurch mein kompletten Magen los. Aber was solls, mir geht es zum Glück wieder gut und ich lass mich von dieser besch.... Krankheit nicht unterkriegen.

Ich wünsche Dir für die bevorstehende Zeit alles Gute

Tarick Tatze



RE: Siegelringkarzinom - ReginaZ - 14.07.2011

hallo,
wie traurig,dass ihr das so seht.ich wollte nur meine schreckliche geschichte erzählen,meine seele etwas erleichtern.und ich glaube,jeder hat das recht,der so betroffen ist,auf selbstmitleid.ausserdem soll meine "GESCHICHTE" nur meine verzweiflung ausdrücken.ich fühl mich angemacht und missverstanden.habe mich hier angemeldet,weil ich auf trost und verständnis gehofft hab.das vielleicht mal einer schreibt,ja,ich kann dich verstehen,mir ging es ähnlich oder genauso.und nicht das,was ich hier schreibe als "PAMPHLETE" bezeichnet.ganz schön frech finde ich das,ehrlich.ja,klar...geh doch los und lebe,das ist ja so einfach gesagt.ich habe aber verdammt nochmal auch noch bauchfellkrebs,bekomme gerade eine folfox-chemo alle 3 wochen 28std.giftmist in mich rein,und fühl mich nicht gerade so,als könnte ich losrennen und leben.schon mal was von depressionen,und deren begleiterscheinungen gehört,wie zb.keine lebensfreude mehr.kein antrieb.hoffnungslosigkeit usw...ps.ich bin in psychoonkologischer behandlung!!!!!