02.11.2009, 08:57
Hallo an alle,
ich bin hier wahrscheinlich nicht ganz richtig, aber vielleicht hat hier trotzdem jemand einen Rat für mich. Da hier aber viele Menschen unterwegs sind, die auch schon Magenoperationen, versuche ich es mal...
Ich habe seit Jahren Magen-/Darmprobleme, u.a. ein perforiertes Ulcus und hatte dann wegen weiterer chronischer Ucera eine 2/3-Magenresektion mit Y-Roux-Anastomose, danach noch eine erneute Bauchoperation, bei der die Anastomose neu angelegt wurde und Adhäsionen gelöst (2008).
Ich bin leider außerdem schon länger schwer erkrankt und hatte vor 4 Jahren eine Knochenmarktransplantation wegen einer schweren autoimmunhämolytischen Anämie. Diese ist zum Glück gut gelaufen, aber ich habe so einige Nach- bzw. Nebenwirkungen der Therapie, z.B. eine chronische Graft-versus-host-Erkrankung (ein Art Abstoßungsreaktion) der Mundschleimhaut und nehme deshalb auch durchgehend Immunsuppressiva: Ciclosporin, Prednisolon und Enbrel (wegen Rheuma).
Nach der Resektion wurde 2007 eine Laktoseintoleranz festgestellt. Mit einer laktosefreien Ernährung bin ich aber bis zu diesem Frühjahr damit ganz gut klar gekommen.
Dann aber kamen immer wieder Durchfälle trotz der Vermeidung von Laktose und ich habe auch wieder stark abgenommen (BMI derzeit 15!). Deshalb wurden nun vom Gasteroenterologen weitere Atemtest auf Fruktose und Sorbit gemacht, beide fielen deutlich positiv aus. Besonders auffällig war ein sehr schneller Anstieg, bereits nach der ersten Messung nach 20 min hatte ich den Grenzwert deutlich überschritten. Deshalb stand der Verdacht im Raum, dass eine bakterielle Überbesiedlung des Dünndarms vorliegt. Es wurde dann ein Glukose-Atemtest gemacht, der auch deutlich ausfiel: Anstieg des H2-Gehaltes in 20 min auf 22 ppm und 40 min auf 75 ppm (normal: < 15)!
Leider konnte ich danach nicht mit dem Gastroenterologen darüber sprechen, er verwies mich nur an meinen Hausarzt mit dem Hinweis, dass er einen Brief schreibt.
In diesem Brief stand nun drin, dass er eine Röntgenkontrastmitteluntersuchung (Magen-Darm-Passage) durchgeführt haben möchte, zum Ausschluss einer beschleunigten Dünndarmpassage. Diese Untersuchung wurde nun letzte Woche durchgeführt und dabei kam tatsächlich eine extrem beschleunigte Dünndarmpassage heraus, wobei die ersten Röntgenaufnahmen unauffällig waren, d.h. der Transport aus dem "Restmagen" wohl nicht ungewöhnlich schnell war. Aber danach "rauschte" das Kontrastmittel wohl sehr schnell bis in den Dickdarm und war wohl schon nach ca. 10 min im Dickdarm. Die Aussage der Radiologin dazu war, dass dies der schnelleste Transit wäre, die sie und ihre Kollegen je gesehen haben!
Dieser Befund stellt nun mich und meine Ärzte vor einige Probleme:
1. Was ist die Ursache für diese extrem beschleunigte Dünndarmpassage? Mein behandelnder Oberarzt (ich liege derzeit stationär im KH) sagte, dass evtl. Bakterien daran Schuld sein können? Er war sich aber unsicher und wollte sich noch genauer informieren.
Kann auch die 2/3-Resektion eine solche Beschleunigung auslösen?
2. Wie kann man diese Beschleunigung behandeln?
Ich habe in den letzen Wochen fast täglich Durchfall und große Probleme mein Gewicht zu halten, das eh seit der Resektion immer zu niedrig ist
Ich habe versucht, mich über diese Beschleunigung der Dünndarmpassage zu informieren, aber bin da nicht so recht weiter gekommen. Es wird an manchen Stellen davon gesprochen, dass dies nach Darmresektion auftreten kann. Aber mein Dünndarm ist ja "nur" ein kleines bisschen umgestaltet worden bei der Anlegung der Anastomose und nicht relevant verkürzt! Außerdem habe ich Hinweise auf ein evtuelles Karzionid-Syndrom gefunden, einige Symptome könnten auch dazu passen. Aber es bleibt alles sehr im unklaren.
Meine Frage ist vor allem: Wie sollte man weiter vorgehen, welche Untersuchungen sind evtl. sinnvoll, um die Ursache dieser Beschleunigung zu finden und hoffentlich dann auch behandeln zu können?
Mein derzeitiger Zustand ist leider nicht gut und muss sich deutlich bessern, damit ich auch mal wieder nach Hause kann.
Ich weiß mein Krankheitsbild ist extrem schwierig und komplex, aber ich wäre trotzdem über jeden Hinweis dankbar, was man weiter machen könnte, damit es mir besser geht. Zur Zeit liege ich in einem relativ kleinen Krankenhaus in der allgemeinen Inneren. Wo ich nun mit dem ganzen Problem(en) KMT, Gastro, Rheuma etc. am besten hingehöre ist mir auch noch nicht ganz klar. Eine reine symptomatische Bekämpfung der Beschwerden kann auf jeden Fall so wie jetzt ja nicht auf Dauer erfolgen?!
Ich hoffe, hier hat jemand ein paar Tipps für mich, was weiter zu tun ist...
Vielen Dank und viele Grüße,
hibou
ich bin hier wahrscheinlich nicht ganz richtig, aber vielleicht hat hier trotzdem jemand einen Rat für mich. Da hier aber viele Menschen unterwegs sind, die auch schon Magenoperationen, versuche ich es mal...
Ich habe seit Jahren Magen-/Darmprobleme, u.a. ein perforiertes Ulcus und hatte dann wegen weiterer chronischer Ucera eine 2/3-Magenresektion mit Y-Roux-Anastomose, danach noch eine erneute Bauchoperation, bei der die Anastomose neu angelegt wurde und Adhäsionen gelöst (2008).
Ich bin leider außerdem schon länger schwer erkrankt und hatte vor 4 Jahren eine Knochenmarktransplantation wegen einer schweren autoimmunhämolytischen Anämie. Diese ist zum Glück gut gelaufen, aber ich habe so einige Nach- bzw. Nebenwirkungen der Therapie, z.B. eine chronische Graft-versus-host-Erkrankung (ein Art Abstoßungsreaktion) der Mundschleimhaut und nehme deshalb auch durchgehend Immunsuppressiva: Ciclosporin, Prednisolon und Enbrel (wegen Rheuma).
Nach der Resektion wurde 2007 eine Laktoseintoleranz festgestellt. Mit einer laktosefreien Ernährung bin ich aber bis zu diesem Frühjahr damit ganz gut klar gekommen.
Dann aber kamen immer wieder Durchfälle trotz der Vermeidung von Laktose und ich habe auch wieder stark abgenommen (BMI derzeit 15!). Deshalb wurden nun vom Gasteroenterologen weitere Atemtest auf Fruktose und Sorbit gemacht, beide fielen deutlich positiv aus. Besonders auffällig war ein sehr schneller Anstieg, bereits nach der ersten Messung nach 20 min hatte ich den Grenzwert deutlich überschritten. Deshalb stand der Verdacht im Raum, dass eine bakterielle Überbesiedlung des Dünndarms vorliegt. Es wurde dann ein Glukose-Atemtest gemacht, der auch deutlich ausfiel: Anstieg des H2-Gehaltes in 20 min auf 22 ppm und 40 min auf 75 ppm (normal: < 15)!
Leider konnte ich danach nicht mit dem Gastroenterologen darüber sprechen, er verwies mich nur an meinen Hausarzt mit dem Hinweis, dass er einen Brief schreibt.
In diesem Brief stand nun drin, dass er eine Röntgenkontrastmitteluntersuchung (Magen-Darm-Passage) durchgeführt haben möchte, zum Ausschluss einer beschleunigten Dünndarmpassage. Diese Untersuchung wurde nun letzte Woche durchgeführt und dabei kam tatsächlich eine extrem beschleunigte Dünndarmpassage heraus, wobei die ersten Röntgenaufnahmen unauffällig waren, d.h. der Transport aus dem "Restmagen" wohl nicht ungewöhnlich schnell war. Aber danach "rauschte" das Kontrastmittel wohl sehr schnell bis in den Dickdarm und war wohl schon nach ca. 10 min im Dickdarm. Die Aussage der Radiologin dazu war, dass dies der schnelleste Transit wäre, die sie und ihre Kollegen je gesehen haben!
Dieser Befund stellt nun mich und meine Ärzte vor einige Probleme:
1. Was ist die Ursache für diese extrem beschleunigte Dünndarmpassage? Mein behandelnder Oberarzt (ich liege derzeit stationär im KH) sagte, dass evtl. Bakterien daran Schuld sein können? Er war sich aber unsicher und wollte sich noch genauer informieren.
Kann auch die 2/3-Resektion eine solche Beschleunigung auslösen?
2. Wie kann man diese Beschleunigung behandeln?
Ich habe in den letzen Wochen fast täglich Durchfall und große Probleme mein Gewicht zu halten, das eh seit der Resektion immer zu niedrig ist
Ich habe versucht, mich über diese Beschleunigung der Dünndarmpassage zu informieren, aber bin da nicht so recht weiter gekommen. Es wird an manchen Stellen davon gesprochen, dass dies nach Darmresektion auftreten kann. Aber mein Dünndarm ist ja "nur" ein kleines bisschen umgestaltet worden bei der Anlegung der Anastomose und nicht relevant verkürzt! Außerdem habe ich Hinweise auf ein evtuelles Karzionid-Syndrom gefunden, einige Symptome könnten auch dazu passen. Aber es bleibt alles sehr im unklaren.
Meine Frage ist vor allem: Wie sollte man weiter vorgehen, welche Untersuchungen sind evtl. sinnvoll, um die Ursache dieser Beschleunigung zu finden und hoffentlich dann auch behandeln zu können?
Mein derzeitiger Zustand ist leider nicht gut und muss sich deutlich bessern, damit ich auch mal wieder nach Hause kann.
Ich weiß mein Krankheitsbild ist extrem schwierig und komplex, aber ich wäre trotzdem über jeden Hinweis dankbar, was man weiter machen könnte, damit es mir besser geht. Zur Zeit liege ich in einem relativ kleinen Krankenhaus in der allgemeinen Inneren. Wo ich nun mit dem ganzen Problem(en) KMT, Gastro, Rheuma etc. am besten hingehöre ist mir auch noch nicht ganz klar. Eine reine symptomatische Bekämpfung der Beschwerden kann auf jeden Fall so wie jetzt ja nicht auf Dauer erfolgen?!
Ich hoffe, hier hat jemand ein paar Tipps für mich, was weiter zu tun ist...
Vielen Dank und viele Grüße,
hibou